Silly in der DDR

Silly als eine der führenden Rockbands der DDR

Von der Cover-Band Familie Silly zu einer der populärsten Rockgruppen der DDR: Silly schreibt Anfang der 80er Jahre Musikgeschichte und legt mit dem Album „Februar“ den Soundtrack der Wendezeit vor.
Die Rockband Silly wird 1978 an einem Biertisch im Osten Berlins gegründet. Zu den Gründungsmitgliedern gehören Thomas Fritzsching, Matthias Schramm, Manfred Kusno, Ulrich Mann und Mike Schafmeier. Im gleichen Jahr wird Tamara Danz von Thomas Fritzsching und Matthias Schramm entdeckt. Weil der Bandname Silly von den Behörden der DDR abgelehnt wird, tourt die Gruppe zunächst als Familie Silly mit Cover-Songs durch Bars. Große Erfolge feiert die Familie Silly in Rumänien, wo sie 1981 auch mit einem Musikpreis ausgezeichnet wird.

Ein Westberliner Plattenproduzent bringt 1980 das erste Album „Silly“ heraus. Aufgrund des großen Erfolges erscheint die Platte unter dem Titel „Tanz keiner Boogie?“ schließlich auch beim DDR-Plattenlabel Amiga. Im Jahr 1983 überraschen Silly ihr Publikum mit dem künstlerisch sehr ausgereiften Album „Mont Klamott“, das Texte aus der Feder von Werner Karma enthält. Der Berliner Werner Karma fasst das Lebensgefühl in der DDR in anspruchsvollen, poetischen Texten zusammen, die es trotz kritischer Anspielungen an der DDR-Zensur vorbei schaffen. Als Stilmittel verwenden Karma und Silly sogenannte grüne Elefanten: Übertrieben kritische Textpassagen, die von der Zensur gestrichen und anschließend durch versteckte Kritik ersetzt werden.

Mit „Liebeswalzer“ gelingt Silly 1985 erneut die „Platte des Jahres“. Ein Jahr später scheint mit „Bataillon d`Amour“ einer der großen Klassiker der DDR-Rockmusik.

Manfred Kusno und Ulrich Mann verlassen Silly 1982. Ihren Platz nimmt Ritchie Barton ein. Zwei Jahre später kommt Herbert Junck für Mike Schafmeier. Im Jahr 1986 verlässt Matthias Schramm die Band – Jäcki Reznicek und Uwe Hassbecker stoßen zu Silly.